SC 1919 Merzenich e.V.
SC 1919 Merzenich e.V.

Das 1. Jahrzehnt von 1919 bis 1929

 

Die vor der Jahrhundertwende 1899/1900 von England ausgehende Begeiste­rung für die neue Sportart Fußball erfasste auch die männliche Jugend im damals noch überschaubaren „Dorf“ Merzenich.

So hatte man seit 1906 versucht, in den bereits bestehenden Vereinen „Merzeni­cher Spielverein“, „Merzenicher Turnverein“ und „DJK“ das neue Fußballspiel nicht nur einzuführen, sondern auch nach den ersten einfachen und damals bekannt gewordenen Regeln zu erlernen, zu üben und auch zu pflegen.

Allerdings entwickelte sich schon eine erste Fußball- und Lokal-Rivalität zwischen diesen Merzenicher Vereinen, die bis zum Kriegsbeginn 1914 auf dem öffentlich zugewiesenen „Sportplatz Am Wasserturm“ ausgetragen wurde. Da dieser Platz allen 3 Vereinen zur Verfügung stand, dominierten sicherlich die jeweiligen Verein­sinteressen vor der notwendigen Organisation mit- und untereinander.

Nachdem der grausame 1.Weltkrieg 1918 endlich zu Ende war, begannen im Ort wieder sportbegeisterte junge Männer sich für das Fußballspiel zu interessieren. Da der „Sportplatz Am Wasserturm“ jetzt landwirtschaftlich genutzt wurde, ver­suchten die Unentwegten mit den primitivsten Mitteln wie feste Lederhülle mit Schweinsblase und Holzbalken -verbotenerweise- auf freien Wiesen und abge­ernteten Feldern das Fußballspiel zu entwickeln. Die Akteure erkannten aber bald, dass die alte Rivalität unter den Dorfvereinen aus der Anfangszeit der Leistungsfä­higkeit nicht förderlich war und dem sportlichen Ansehen des Ortes nur schaden konnte.

Diese Erkenntnis führte schließlich dazu, dass sich im ersten Nachkriegsjahr 1919 aus allen drei Lagern 27 entschlossene und mutige junge Männer in der Schuster­werkstatt Heidbüchel (Bild unten) in der Lindenstraße zusammenfanden und am

25. Mai 1919 den Sport-Club 1919 Merzenich gründeten.

Diese treibenden Kräfte und tatkräftigen Gründer waren:

Blatzheim, Peter – Böhr, Peter – Bringmann, Hubert – Förster, Franz – Franken, Adolf – Heidbüchel, Wilhelm – Heidbüchel, Franz – Heidbüchel, Heinrich – Heidbüchel, Josef – Heidbüchel, Martin – Heinrichs, Josef sen. – Heinrichs, Josef jun. – Hein­richs, Maternus – Heinrichs, Reinhold – Heyne, Leo – Hütten, Franz – Jonas, Gerhard – Leibel, Albert sen. – Leibel, Emil – Leibel, Willi – Monz, Josef – Nonn, Heinrich – Schallenberg, Michael – Vaaßen, Wilhelm sen. – Vaaßen, Jean – Vaaßen, Peter und Werres, Matthias.

 

Als erster übernahm Martin Heidbüchel den Vorsitz des neuen Vereins, der „Sport- Club Merzenich“ genannt wurde. 

Zunächst waren nur wenige bereit, dem Verein beizutreten. Das sollte sich bald ändern, denn jeder kannte jeden und alle waren vom gleichen sportlichen Ehrgeiz beseelt. Für alle Zusammenkünfte und Versammlungen traf man sich in der Gast­wirtschaft Vaaßen, Lindenstraße/Ecke Schützenstraße, die man zum Vereinslokal bestimmt hatte. Hier wurden auch die Vereinsfarben „Schwarz-Weiß“ festgelegt.

Traf man sich nicht bei Vaaßen, so war man sicher, in der Schusterwerkstatt Heidbü­chel auf sportliche Gesinnungsgenossen zu stoßen, war doch Heidbüchels Schus­terwerkstatt nun die Hochburg des neuen Merzenicher Fußballerlagers.

Nachdem die Gemeindefläche „Am Wasserturm“ für die öffentliche und sportliche Betätigung wieder freigegeben war, wurde das Fußballspielen vom neuen „Sport- Club“ dort fleißig geübt, es wurde intensiv trainiert und geplant und noch im glei­chen Jahr 1919 bestritt der Neuling bereits Meisterschaftsspiele in der damaligen C-Klasse. Die erste Gründungsmannschaft (s.Foto) konnte bereits in ihrem ersten Spieljahr 1919/20 ungeschlagen die Meisterschaft in dieser Klasse erringen.

Der Jubel über den Aufstieg in die B-Klasse war groß, er war noch größer als im nächsten Jahr 1921, dem zweiten Jahr des Bestehens des SCM 1919, die Meister­schaft in dieser B-Klasse gelang. Leider blieb dem SCM infolge der verbandssei­tigen Neugliederungen und Umstrukturierungen der Spielklassen der Aufstieg in die A-Klasse versagt.

Die Anfangserfolge der 1. Mannschaft hatten eine Zunahme von weiteren Fußball­begeisterten zur Folge. Es kamen 2 Jugendmannschaften (eine davon aus 1926 ist namentlich aufgeführt!) und eine 2.Mannschaft hinzu, die als Nachwuchs leider die starke Seniorenmannschaft nicht immer auffüllen konnten, sodass bereits in den nächsten Jahren vereinsinterne Rivalitäten entstanden und viele Fußballanhänger dem SCM den Rücken zeigten und sich der „DJK“, u. a. anschlossen, um dort nicht nur Konkurrenz zu üben, sondern man wollte sich auch sportlich weiterentwickeln. In den nächsten Jahren, kehrten sie jedoch alle zum SCM zurück !

Einige vorhandene Mannschaftsfotos beweisen diese Bewegungen.

V. li. in dunklen Trikots: Theo Zander, Christian Hamboch, Matthias Esch, Gott­fried Schumacher, Wilhelm Körffer, Wilhelm Bünger, Jakob Bünger, Josef Oepen. Vorne: Paul Werres, Michael Körffer, Severin Böhr (Torwart).

V. li. hinten in Trikots: Christian Hamboch, Paul Werres, Josef Oepen, Martin Diening, Severin Böhr, Michael Körffer, Adolf Görgen (mit Hut), Jakob Bünger, Peter Arnolds, Eberhard Werker (mit Kappe), vorne. Wilhelm Hamboch, Wilhelm Körffer, Gottfried Clemens, Wilhelm Lehnen.

V. li. hinten: Herr Heinrichs, Johann Clemens, Fritz Oepen, Leo Jansen, Michael Koll, Josef Engelen, Josef Heidbüchel.

Mitte: Peter Schallenberg, Johann Olbertz, Franz Heinrichs.

Vorne: Matthias Zoll, Willi Gooßens, Willi Reimer.

Danach verliefen die nächsten Jahre wieder etwas ruhiger. Erst in der Spielzeit gelang den Spielern der 1. Mannschaft der Aufstieg in die inzwischen umbenannte 1.Kreisklasse. Erfreulicherweise ist noch ein Foto dieser Meistermannschaft im Vereinsbesitz.

V. li.: Willi Gooßens, Heinrich Pohl, Matthias Heidbüchel, Leo Clemens, Fritz Oepen, Georg Weingartz, Josef Reimer, Heinrich Classen, Heinrich Monz, Willi Leibel, Peter Engelen, Betreuer Franz Winter.

Es gibt unsichere Hinweise, dass der Sport-Club erstmals eine 10-Jahre-Feier 1929 mit einer Festveranstaltung und Sportwoche in der 2. Jahreshälfte 1929 durchgeführt hat. Schriftliche Unterlagen oder andere Nachweise hierzu sind lei­der nicht verfügbar.

Gebrüder Heidbüchel aus der Gründerzeit

V. li.: Vater Wilhelm sen., Theo Josef Heinrich, Matthias Martin, Wilhelm jun. Franz.

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