Deswegen liebe ich "das Dorf"
Mit "das Dorf" ist nicht nur Merzenich gemeint. Ich liebe das Leben in einem Dorf im Allgemeinen: Den Zusammenhalt, dass man sich kennt und dass man sich gegenseitig hilft.
Warum ich gerade jetzt und auf unserer Webseite darüber schreibe? Weil ich eine schöne Geschichte erlebt habe, die ich gerne anonymisiert hier veröffentlichen möchte. Sie zeigt, warum ich "das Dorf" liebe. Und sie zeigt, dass es nicht immer auf "das Große" ankommt; es sind die kleinen Gesten die zählen.
Nun zur Geschichte:
Der SCM ist vor Kurzem von seinem alten Vereinsgelände im Ort nach Morschenich - Neu umgezogen. Viele Kinder kommen jetzt mit dem Fahrrad über die Brücke zum Training. Leider musste ein Trainerteam
feststellen, dass einer ihrer Spieler kein Fahrrad besitzt, und in der Familie das Geld für ein Rad nicht reicht. Für diesen vierzehnjährigen Jungen, mitten in der Pubertät und auf dem Weg in die
Selbstständigkeit, ist es einfach peinlich, auf andere angewiesen zu sein und sich ständig von den Trainern zum Fußballplatz mitnehmen zu lassen, wohingegen seine Teamkameraden eigenständig mit dem
Fahrrad zum Training fahren können. Also entschieden die Trainer, dem Jungen ein Fahrrad bei einem bekannten
Kleinanzeigen Portal zu besorgen und zu schenken - der Verein wollte die Kosten übernehmen.
Das ausgewählte Fahrrad wurde - wie der Zufall es wollte - von einem Bewohner aus Morschenich - Neu angeboten. Als der Trainer bei der Abwicklung des "Geschäftes" die kleine Geschichte zu dem Fahrrad - Kauf erzählte, entschied der Verkäufer spontan, dass er kein Geld für das Rad nehmen wolle und schenkte es dem Jungen. Lediglich ein Bier müsse der Trainer bei einer künftigen Feier "im Dorf" mal ausgeben. Noch am selben Tag wurde das Fahrrad übergeben und die Freude über das Geschenk war rührend.
Es sind genau diese kleinen Gesten, die das Leben in einem Dorf so wertvoll machen. Und die beiden Orte Merzenich und Morschenich - Neu sind wieder ein kleines Stück näher zusammen gerückt.